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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. I

1899 - Gera : Hofmann
Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte. Änsgaüe B. Leitfaden für mittlere und höhere Mädchenschulen. Von Friedrich Mlack, Königl. Schulrat und Kreis-Schulinspektor. Siebzehnte, nach Len Bestimmungen vom 31.Mai1894 umgearbeitete Auflage. Mit 257 Porträts und kulturhistorischen Abbildungen, nebst 8 Geschichtskarten in Farbendruck. <&exa. Druck und Verlag von Theodor Hofmann. 1899.

2. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. IV

1899 - Gera : Hofmann
Iv die Aufgabe zu, den Heranwachsenden Mädchen eine höhere sittliche Auf- fassung des Lebens zu vermitteln, die Liebe zum Vaterlande und zur Mensch- heit in ihnen fester zu begründen. Nicht allgemeine Weltgeschichte ist zu lehren, die Geschichte fremder Völker nur so weit heranzuziehen, als sie für das Verständnis unserer Kultur notwendig ist; nicht verwickelte politische, kriegs- oder verfassungsrechtliche Fragen sind zu behandeln; überall kommt es, der weiblichen Art gemäß, auf die Erweckung eines warmen persönlichen Interesses an den großen handelnden Personen und Völkern, ihren Schick- salen und Thaten an. Die Kulturzustände, besonders auch Frauenleben und Frauenarbeit, sind ausgiebig zu berücksichtigen, aber auch ungeschminkt und ohne lange ästhetische Entwickelungen darzustellen. Durch lebendige Schilde- rungen unter Zuhilfenahme geeigneter charakteristischer Abbildungen sollen sie den Schülerinnen möglichst deutlich zur Anschauung kommen. Neben Litteratur und Kunst sind nationale und häusliche Sitten, religiöse und sittliche Auffassungen, Handel und Gewerbe nicht außer acht zu lassen. Antike Mythologie als solche gehört nicht in den Geschichtsunterricht." /«Historische Gedichte für Schule und Haus" sind von dem Verfasser bei Th. Hofmann in Gera erschienen. fpreis geb. 65 Pf.^j Den mit W. in den Geschichtsbildern bezeichnten Abbildungen liegen die Dar- stellungen in Pros. Weissers „Bilder-Atlas zur Weltgeschichte nach Kunst- werken alter und neuer Zeit", Verlag von P. Neff in Stuttgart, zu Grunde.) „Die während der Schulzeit fest einzuprägenden Daten sind auf das Notwendigste zu beschränken, in den Lehrplänen der einzelnen Anstalten genau festzusetzen und den Schülerinnen durch Abdruck zugänglich zu machen. Besonders sichern Takt erheischt die für Kl. I zu fordernde Belehrung über die wichtigsten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen der Gegenwart. Sie schließt sich am besten der Darstellung der Verdienste unserer Herrscher auf diesem Gebiete an. Durch allmähliche Gewöhnung ist darauf hinzuwirken, daß die Schüle- rinnen der beiden Oberklassen auch in zusammenhängender Form sich über einzelne Personen oder Ereignisse zu äußern wissen. Das Lehrbuch sei der Mädchenschule angepaßt, möglichst kurz und übersichtlich." — Nach vorstehenden behördlichen Bestimmungen und Grundsätzen ist die fünfzehnte Auslage der „Geschichtsbilder" eigens für Mädchenschulen umge- staltet worden. Dank schulde ich Herrn Provinzial-Schulrat Herrmann in Berlin für seinen sachkundigen Rat bei Durchführung einer folgerichtigen Stoffgliederung sowie dem Direktor der höheren Mädchenschule zu Lands- berg a./W. Herrn H. Zander für seine mehrmalige Mithilfe an dem Buche. Möchte diesem in der neuen Form die hohe Aufgabe gelingen, an einer ge- sunden vaterländischen Erziehung der weiblichen Jugend erfolgreich mitzuwirken. Worbis, am 2. September 1894. _____ Fr. Polaclr. Die 17. Auflage hat nach den Vorschlägen des „Pädag. Jahresbe- richts" von 1895/96 die politische Geschichte hie und da gekürzt, dagegen die Kulturgeschichte und die Geschichte der deutschen Frauen wie der geistigen Bestechungen in Litteratur und Kunst noch mehr als bisher berücksichtigt. "Worbis, am 18. Oktober 1898. Fr. Polsck.

3. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. V

1899 - Gera : Hofmann
y Normrt?nr ersten Ausiage. Nur ein materiales Bedürfnis oder ein methodischer Fort- schritt rechtfertigt die Herausgabe eines neuen Schulbuches. An ersteres glaubt kein Mensch bei der Flut der Geschichtsleitfäden. So bleibt allein der „methodische Fortschritt" als Berechtigungsschein übrig. Daran glaubt jeder Verfasser bei Herausgabe eines Schulbuches, auch der Unterzeichnete. Nur der Erfolg kann und wird das Urteil sprechen. Zunächst bin ich meine methodischen Grundsätze kurz anzugeben schuldig. 1. Der Stoff ist auf das Nötige und Mögliche beschränkt. Die Vielheit des Stoffes beeinträchtigt stets die Einheit des Erfolges. Namen und Zahlen sind das Lästige und Vergängliche im Geschichtsunterrichte; neue Vorstellungen, logisches Denken, gutes Sprechen und Begeisterung für die Kulturideale der Menschheit sind das Bleibende. Diese Rücksicht hat die Auswahl geleitet. Charakteristische Züge sind mit Vorliebe in die kleinen, in sich abgeschlossenen Geschichtsbilder eingewebt; viel trockenes Material, das nur den Forscher reizt, ist geflissentlich weggelassen. Was im Gedächtnis des Lehrers nur schwer hat haften wollen, damit soll man die Schüler nicht plagen und sich die Unterrichtssreude verkümmern. 2. Der Stoff ist nach seiner inneren Zusammengehörigkeit genau gegliedert. Nur was in einer gewissen Ordnung in unsere Vor- stellungswett eintritt, haftet und bereichert. An der Unordnung verarmt selbst der Reichtum. 3. Schon die Sprache des Leitfadens soll fesseln und bilden. Die abgerissene sprachliche Form vieler Leitfäden schreckt die Schüler von der Wiederholung ab und erweist der Sprachbildung einen schlechten Dienst. 4. Die Geschichte ist Jdeenentwickelung und nicht ein Gemengsel von Namen, Zahlen und Ereignissen. Letztere sind bloß Knoten in dem Seile der leitenden Idee: „Erziehung des Menschengeschlechts." Diese Rück- sicht muß in der Oberklasse betont werden. Darum ist hier den Fragen und Hinweisen auf klassische Litteraturerzeugnisse besondere Sorgfalt zu widmen. Die Übersichten gleichzeitiger Begebenheiten sind ebenfalls für diese Stufe. Noch ein Wort über den Gebrauch! Das Buch ist aus der Praxis der Erfurter und Nordhäuser Knaben- und Mädchen-Mittelschulen hervorgewachsen. Für solche und ähnlich ein- gerichtete Schulen ist es zunächst bestimmt. Doch auch jede andere Schule kann nach Bedürfnis aus dem Stoffe wählen. Die einzelnen Bilder sind zwar an den Faden der Zeitfolge gereiht, die meisten lassen sich aber auch aus dem Zusammenhänge lösen und einzeln verwerten. ^ Besondere Gebrauchsanweisungen zum Leitfaden hat der erfahrene Schulmann nicht nötig. Nur an eins sei erinnert! Auch der Geschichts- unterricht darf der methodischen Dreieinigkeit: Anschauung, Einsicht und Einübung nicht ermangeln. Eine anschauliche, sorglich gliedernde Erzählung giebt die Anschauung; die Entwickelung einer Stoffgliederung, erläuternde Fragen und Vergleichungen geben die Einsicht, und durch Nachlesen, zusammenhängendes Nacherzählen und schriftliche Aufgaben wird der Stoff eingeübt. Alles andere wolle das Buch selber sagen! Möge seine Sprache eine gute Resonanz in Lehrern und Schülern finden! Nordhausen, Ostern 1874. Fr. Wolack.

4. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 1

1899 - Gera : Hofmann
Einleit» ng. 1. Wesen und Zweige der Geschichte. Geschichte ist zunächst das im Laufe der Zeit Geschehene, der Inbegriff derjenigen Thatsachen, welche auf die Entwickelung der menschlichen Gesellschaft-Einfluß gehabt haben; sodann die Darstellung dieses Geschehenen. Die Geschichte in diesem letzteren Sinne erzählt von dem Entstehen, Wachsen und Vergehen der Reiche und Staaten und von den hervorragenden Ereignissen und Personen, welche darauf eingewirkt haben. Indem sie also die Ent- wickelung der Menschheit verfolgt, lehrt sie die Gegenwart aus der Ver- gangenheit verstehen und begeistert für die Ziele der menschlichen Ver- edelung (Kulturideale). Als Biographie oder Lebensbeschreibung stellt die Geschichte ein merkwürdiges Menschenleben in seiner Entwickelung und seinem Einfluß auf die Zeit dar. Als Monographie oder Einzelgeschichte schildert sie einzelne Ereignisse für sich und in ihrer Beziehung zur Gesamtheit. Als Partikular-, Teil- oder Sondergeschichte, erzählt sie die Geschehnisse eines Volkes, Staates, Standes, städtischen Gemeinwesens re. ausführlich im Zusammenhänge. Als Universal- oder Weltgeschichte verarbeitet sie die historischen Ereignisse zu einem Gesamtbilde, in dem nur diejenigen Völker und Ereignisse einen Platz finden, welche die gesamte Ausbildung der Menschheit gefördert haben. Gleichsam als Seele der Weltgeschichte erscheint die Kulturgeschichte, die insonderheit den geistigen und sittlichen Entwickelungsgang der Menschheit zeigt. Ein Teil derselben ist die Kirchengeschichte. 2. Guellen der Geschichte. Den Stoff der Geschichte schöpfen die Geschichtsforscher aus Überresten, Denkmälern und besonderen Ge- schichtsquellen. Zu den Überresten gehören die Ruinen unterge- gangener Städte (Ninive, Pompeji), die Pfahlbauten (an Schweizerseen), die Hünengräber (in der Lüneburger Heide), die zahlreichen Altertümer in Museen, die Nachrichten über alte Gesetze, Volksrechte, Sitten, religiöse Vorstellungen, die Reste alter Literaturen und Sprachen, die Märchen, Göttersagen (Mythen) u. v. a. Diese Überreste reden eine stumme und doch verständliche, wahrhaftige Sprache. Die Denkmäler oder Monumente wurden errichtet, um der Nach- welt Kunde von gewissen Ereignissen zu geben. Häufig tragen sie bild- liche Darstellungen und Inschriften (Obelisken und Pyramiden in Ägypten, Triumphbogen in Rom); dahin gehören auch Münzen, Medaillen, Wappen, Siegel, Urkunden über Rechtsgeschäfte re. Po lack, Geschichtsbilder. 17. Aufl. Ausg. L. f. Mädchensch. 1

5. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 3

1899 - Gera : Hofmann
Uns dem Aller tu nie 1. Ägypten. \. Die große Sphinx und die Pyramiden bei Memphis. (Nach einem Aquarell von Eduard Hildebrandt.) 1. Das reich gesegnete Land. Ägypten*) im nordöstlichen Afrika war die Kornkammer des Orients und ein Wunderland von alters her. Es ist gleichsam ein Geschenk des Nilflusses, der das 2—5 Meilen breite Thal zwischen den libyschen Felsdämmen und dem kahlen Bergsaume am Roten Meere den wandernden Sandwolken der Wüste abgerungen hat. Selten befeuchtet Regen das Land, aber aus dem Strome steigt der Segen. Zur Zeit der tropischen Regengüsse und der Schneeschmelze auf den Hochgebirgen Afrikas schwillt der Nil vom Juli bis zum September an. Dann werden die Dämme geöffnet und die Fluten in die Kanäle geleitet, die, als Adern der Fruchtbarkeit, das Wasser auch in entferntere Gegenden führen. Das Land verwandelt sich nun in einen See, aus dem die höher gelegenen Punkte wie Inseln ragen. Vom Oktober ab tritt der Nil langsam in sein Bett zurück und hinterläßt einen fetten Schlamm, in dem die Gewächse ein üppiges und rasches Gedeihen entfalten. Nach *) Der fettgedruckte Buchstabe deutet die betonte Silbe an. Ist nichts an- gedeutet, so liegt der Hauptton auf der ersten Silbe. 1*

6. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 6

1899 - Gera : Hofmann
5. Memnonsäulen. 6. Thutmosis-Dbelisk vor dem Tempel bei Karnak. Der Vorhof war oben offen und hatte an den Seiten bedeckte Säulen- gänge. Aus ihm gelangte man in einen bedeckten Saal mit vielen Pfeilern und zuletzt in das dunkle Allerheiligste, in dem das Götterbild stand. Vor den Tempeln standen wie riesige Schildwachen die Obelisken, d. h. 16—58 m hohe, viereckige Spitzsäulen aus einem Granitblock, die von den Königen den Göttern als Weihgeschenke aufgestellt wurden, so z. B. der Thutmosis-Obelisk. Zu den Tempelpforten führten häufig Doppel- reihen von Sphinxen; das waren riesenhafte Steinbilder mit einem Löwenleibe und einem Menschenkopfe. Die Memnonsäule, die beim ersten Morgenstrahl geklungen hat, war die Statue eines Königs. Die Pyramiden waren Totenhäuser der Könige aus Kalk- oder Backsteinen, deren Seitenflächen vier Dreiecke bildeten, die oben in einer Spitze zu- sammenliefen. Die mächtigen Steinblöcke sind ohne Mörtel auf einander gelegt und bilden eine Art Treppe, auf der man die Pyramiden ersteigen kann. Die des Cheops bei Gizeh unweit Kairo mißt noch 137 m, obwohl der obere Teil fehlt. Die Peterskirche in Rom hätte Platz darin. Die Arbeiter sollen während des Baues für 71/2 Millionen Mark Rettiche, Zwiebeln und Knoblauch verzehrt haben. Das Labyrinth war ein Palast aus 12 Höfen mit 1500 unter- und 1500 oberirdischen Zimmern. Die Katakomben waren unterirdische Begräbniskammern von mehreren Stockwerken in den . Grotten und Höhlen des libyschen Bergkammes; sie hatten eine Ausdehnung von zwei Stunden. Viele Mumien sind von dort in europäische Museen gebracht worden. Eine schaurige Pracht -

7. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 9

1899 - Gera : Hofmann
9 zu gegenseitigem Schutze verbündet waren. Die Bewohner zeichneten sich durch praktischen Sinn, Unternehmungslust und ungemeine Rührigkeit, aber auch durch Genußsucht aus. 2. Die Religion bestand in einer Vergötterung der Natur. Der höchste Gott war Baal, d. h. die Sonne in ihrer größten Leucht- und Befruchtungskraft. Die Ver- ehrung der Aschera, der Göttin der Erdfruchtbarkeit, artete zu einem Lasterdienste aus. Die zerstörende Gewalt stellte Moloch dar, dem inan junge Kinder in die glühen- den Arme seiner ehernen Bildsäule legte. Astarte war die keusche Mondgöttin; jungfräuliche Prieste- rinnen sollten ein ewiges Feuer in ihren Tempeln unterhalten. Aus Baal und Moloch wurde später ein Nationalgott, Melkart, der mit Macht und Weisheit die Ge- schicke der Menschen lenkte, Seefahrt und Handel schirmte. 3. Beschäftigung der Bewohner. Der Boden lud weder zu Acker- bau noch zu Viehzucht ein, dagegen lieferten die Cedern des Libanon Holz zum Schiffbau, und die Nähe des fischreichen Meeres forderte zu Fisch- fang, Schiffahrt und Handel auf. Anfänglich hielten sich die Fahrzeuge nahe au der heimatlichen Küste; später wagten sie sich nach allen Küsten- ländern des Mittelmeeres, ja endlich durch die Säulen des Herkules, das sogenannte Ende der Erde, in den Atlantischen Ocean. Der unbeweglich erscheinende Polarstern war ihr Führer in der pfad- losen Wasserwüste. Aus Spanien holten die Phö- nizier edle Metalle, aus England Zinn; den Bern- stein von den Küsten der Ostsee tauschten sie an der Rhein- und Po-Mündung ein. Überall legten sie zo. Baal. (Nach Hirt, Hist. Bilderbogen.) U- phönizisches Kriegs» und Handelsschiff. (Hottenroth, Trachten der Völker.) Kolonien an und tauschten die Erzeugnisse des Landes gegen die Kunst- erzeugnisse ihrer Heimat ein. Mit dem Innern Asiens vermittelten Karawanen die Verbindung. So spannten sie ein Handelsnetz über alle Länder und häuften unglaubliche Reichtümer auf. Jesaja sagt: „Ihre Kaufleute sind Fürsten und ihre Krämer die vornehmsten im Lande." 4. Erfindungen. Den Phöniziern wird gewöhnlich die Erfindung der Buchstabenschrift, d. h. die Darstellung unserer Gedanken durch feststehende Lautzeichen, zugeschrieben. In der Kunst der Purpurfärberei

8. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 12

1899 - Gera : Hofmann
12 955 4. Die sinkende Königsherrschaft im geteilten Reiche. Die Unzufriedenheit des Volkes mit dem Steuerdruck sowie die Härte und Unklugheit von Salomos Sohn Rehabeam führten (955) zu einer Teilung in ein Reich Juda (aus den Stämmen Juda und Benjamin) und ein Reich Israel (aus den zehn übrigen Stämmen). Die Haupt- stadt Judas blieb Jerusalem, die Israels wurde Samaria. Juda wurde von Regenten aus Davids Hause beherrscht; in Israel wechselten die Herrscherhäuser. Juda behielt den Tempel als Nationalheiligtum und die gesetzliche Priesterschaft und bewahrte reiner als Israel die Nationaleigentümlichkeit. Israel kam nie zu innerer Festigkeit, verfiel in Götzendienst, sank im Wohlstände und wurde endlich die Beute der Assyrer. Der letzte König Israels, Hosea, wurde von dem assyrischen Könige 722 Salmanassar besiegt, Samaria 722 v. Chr. erobert und das Volk in die assyrische Gefangenschaft geführt. Der Überrest vermischte sich mit Ansiedlern aus Mesopotamien und bildete das Mischvolk der Samariter. Den letzten König von Juda, Zedekia, besiegte Nebukadnezar; er blendete ihn, zerstörte Jerusalem und führte ihn und den größten 586 Teil des Volkes in die babylonische Gefangenschaft. 5. Die läuternde Fremdherrschaft. In der Gefangenschaft be- wahrte das jüdische Volk seine Volksart und seinen Gottesglauben. Der 536 Perserkönig Cyrus eroberte 536 Babylon und gab den Juden die Erlaubnis zur Rückkehr in ihr Heimatland. Unter Jo su a und Seru- b abel kehrten 42000 Gefangene mit den Tempelgefäßen nach Palästina zurück und bauten den Tempel und die Stadt Jerusalem, in einer Hand das Schwert und in der andern die Baukelle. Neue Züge brachten Esra und später Nehemia (444). Sie befestigten die religiöse und staatliche Ordnung. In dieser Zeit soll eine große Synode von Schrift- gelehrten die kanonischen Bücher des Alten Testaments festgestellt haben. Als Alexander d. Gr. das persische Reich zerstörte, wurde Palästina ihm unterthan, kam aber nach seinem Tode an Ägypten. Die Ptole- mäer in Ägypten behandelten die Juden wohlwollend und zogen sie in großer Zahl nach Ägypten, wo sie großes Geschick im Handel ent- falteten. In dieser Zeit wurde die Bibel in die griechische Sprache übersetzt. Diese Übersetzung heißt Septuaginta, weil angeblich 70 (72) Übersetzer dabei thätig waren. 6. Die erhebende Makkabäerherrschaft. Schwer litten die Juden in Palästina unter der Oberherrschaft des syrischen Königs Antiochus. Dieser wollte griechische Kultur und griechischen Götzendienst einführen und verfuhr aufs unmenschlichste mit den gesetzestreuen Juden. Da brach der Aufstand unter Führung der Makkabäer aus. Mit Begeisterung und Heldenmut stritt das Volk, besonders -unter Judas Makkabäus (dem Hammer), vertrieb die übermächtigen Feinde, säuberte den Tempel von den heidnischen Greueln und stellte den Gottesdienst sowie das frühere bürgerliche und staatliche Leben wieder her. Nach Judas Heldentode in der Schlacht setzten seine Brüder Jonathan und Simon das Be- freiungswerk fort. Simons Sohn Johannes Hyrkanus kam zu großer

9. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 13

1899 - Gera : Hofmann
13 U- Der Tempel in Jerusalem. (Nach der Rekonstruktion von Fergusson.) Macht und nahm den Königstitel an. Hyrkanus' Enkel führten einen blutigen Bürgerkrieg um die Herrschaft. Der Römer Pomp ejus er- schien als Schiedsrichter, eroberte Jerusalem und unterwarf Palästina der römischen Oberherrschaft (63 v. Ehr.). 63 7. Die verderbliche Herodianerherrschaft. Die Römer begünstigtenoi)l‘ später den Jdumäer Herodes und ernannten ihn zum König. Er be- siegte den letzten Makkabäer und machte sich zum Alleinherrscher.. Über Blut, Leichen und Trümmer führte sein Weg zum Throne, auf dem er sich als Herodes „der Große" unter unmenschlichen Grausam- keiten erhielt. Bei dem Kaiser Augustus stand er in hoher Gunst, die Liebe des jüdischen Volkes aber konnte er nicht gewinnen, obgleich er bei Dürre, Pest und Hungersnot Hilfe leistete, den Tempel glänzend ausbaute und andere Prachtbauten (Palast, Theater, Grabdenkmäler Davids und Salomos) aufführte. Aus Mißtrauen mordete er seine Frau aus dem Geschlechte der Makkabäer, seine Söhne und andere Familienglieder hin, ja er diktierte noch auf dem Totenbette Todes- urteile gegen Pharisäer. Im vorletzten Jahre seiner Regierung ist Jesus Christus geboren. Daran knüpft sich eine seiner Unthaten, der Kinder- mord zu Bethlehem. Nach seinem Tode wurde das Land vom Kaiser Augustus unter seine drei Söhne geteilt. Einer davon, Antipas, war der Mörder Johannes des Täufers. An die Stelle der jüdischen Fürsten oder neben sie traten römische Landpfleger. Diese hatten das Recht über Leben und Tod, setzten Beamte und Priester ein, übten den militärischen Schutz des Landes, überließen aber die Leitung des kirchlichen und bürger- lichen Lebens dem „Hohen Rat" der Siebzig. Unter dem Landpfleger Pontius Pilatus wurde Jesus Christus gekreuzigt und das Land». Chr.

10. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 14

1899 - Gera : Hofmann
— 14 — \5. Wegführung der Tempelgeräte aus Jerusalem. (Darstellung auf dem Triumphbogen des Titus in Rom.) durch furchtbaren Steuerdruck ausgesogen. Endlich brach ein Aufstand gegen die fremden Blutsauger aus, aber die Juden unterlagen. Der Römer Titus eroberte und zerstörte Jerusalem nach dem hartnäckigsten 70 Widerstande im Jahre 70 n. Ehr. Die Juden wurden in alle Welt n. Ehr. zerstreut und gelangten nie wieder zu einer nationalen Selbständigkeit. Fragen: Welche Geschichten der Heiligen Schrift gehören in die einzelnen Geschichtsperioden? — Wie greift die jüdische Geschichte in die ägyptische, phöni- zische, babylonische, assyrische, griechische und römische ein? — Welche Ereignisse knüpfen sich an die Namen: Jordan, Bethlehem, Jerusalem? — Die Frauen in der heil. Geschichte! — Wie zeigten sich: Sara als Hausfürstin, Rebekka als thatkräftiger Charakter, Debora, Jael, Esther und Judith als helden- mütige Retterinnen ihres Volkes? Ruth als Muster einer guten Tochter? Eva, Potiphars Weib, Delila und Jsebel von verhängnisvollem Einfluß? Beispiele von Mutterliebe, Muttersorge und Mutterschmerz aus der bibl. Ge- schichte! — Religiöse Empfänglichkeit und Sinnigkeit von Frauen! — Die Namen Hanna und Maria! — Die Bedeutung Marias, der Mutter des Heilandes, in der Geschichte und in der Kunst! — Welche Bedeutung haben die Juden in der Weltkultur? .— Warum gelangten die Juden nicht wieder zu nationaler Selbständigkeit? — Warum gingen sie nicht in andere Völker auf? — „Gesang der Werkleute" von Fitger. „Belsazer" von Heine. 4. Sabylonien und Issyrien. 1. Das Land und die Hauptstädte. Zwischen dem mittleren Euphrat und Tigris lag Mesopotamien, östlich davon Assyrien mit der Hauptstadt Ninive am Tigris, südlich von beiden Babylonien mit der Hauptstadt Babylon am Euphrat. Der gewaltige Jäger Nimrod soll letztere Stadt, die jetzt drei ungeheure Schuttberge in der Wüste bildet, gegründet haben. Sie lag auf beiden Euphratufern, die durch eine mächtige Brücke von 1000 na Länge verbunden waren. Sie bildete ein riesiges Viereck mit dicken Umfassungsmauern und 100 Thoren, an jeder Seite 25, welche durch schnurgerade Straßen verbunden waren. Die Mauern waren von Backsteinen, mit Steinplatten belegt, über 60 na
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